Wölfe - hier bei uns! Heimkehr eines Raubtiers

Mehr als zwanzig Jahre sind vergangen, seitdem der erste Wolf wieder auf Schweizer Gebiet auftauchte. Ob die Rückkehr gelingt, ist noch offen. Viel hängt davon ab, ob in der Bevölkerung das Bild des «bösen Wolfs» korrigiert werden kann und unsere Gesellschaft das

Raubtier als das an erkennt, was es ist: ein effizienter Jäger, eine Gefahr für unbeaufsichtigte Schafe und keine Bedrohung für den

Menschen.

 

Die Rückkehr dieses eindrücklichen Wildtiers wird zudem nur dann möglich, wenn wir akzeptieren, dass mit dem Wolf ein Stück Unberechenbarkeit in unsere Landschaft zurückkehrt. Dies ist kein einfaches Unterfangen, in einer Zeit, in welcher wir uns daran gewöhnt haben, dass fast alles machbar und von uns bestimmbar ist.

 

Was die Heimkehr des Wolfs jedoch am meisten gefährdet, ist sein schlechter Ruf. Halbwahrheiten und Vorurteile verdecken den

Blick auf ein einheimisches, scheues Wildtier, das während Jahrtausenden in unseren Wäldern lebte, an der Spitze der Nahrungspyramide Hirsch, Steinbock und Gämsen jagte und dabei eine ökologisch wichtige Funktion erfüllte. Mit Schauermärchen und bizarren Bildern

über das Wesen des Wolfs versuchen auch immer wieder Politiker die Jagd auf den Wolf zu eröffnen.