Nachhaltiges Engagement

Rund 30 Jahre sind es her, dass der Zürcher Tierschutz begonnen hat, bedeutende finanzielle Mittel in die tierschutzorientierte Nutztierforschung zu investieren. Den Startschuss gab nicht zuletzt die “neue” Tierschutzverordnung von 1981.

Demnach war eine Haltung u.a. dann tiergerecht, wenn Fütterung, Pflege und Unterkunft nach dem Stand den Erkenntnissen der

Physiologie, Verhaltenskunde und Hygiene den Bedürfnissen der Tiere entsprachen. Also galt es, diese Bedürfnisse wissenschaftlich zu erforschen und in der Praxis umzusetzen.

 

Grundlagen für Kaninchen und Co.

Was heute Allgemeinbildung ist, war damals gar nicht selbstverständlich. Kaninchen sind Gruppentiere – aber das musste zuerst mittels verschiedener Projekte an der Universität Bern erforscht werden. Oder dass die Brustgurtenanbindung von Schweinen und der

Kastenstand für Muttersauen der Tierquälerei gleich kommt, musste ebenfalls mit harten Forschungsdaten untermauert werden.

Viele Projekte hatten und haben zum Ziel, nicht nur die natürlichen Bedürfnisse der Nutztiere zu erforschen, sondern die tiergerechte

Haltung entsprechend zu fördern.

 

Mehr Tierwohl in der Praxis

Viele Forschungsergebnisse sind heute in der Tierhaltung umgesetzt. Neue Erkenntnisse werden stetig an Tagungen ausgetauscht,

etwa an jener des Kuratoriums für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft. So kennen wir heute eindeutig tiergerechtere Lösungen

als den Anbindestall und den Kuhtrainer für Milchkühe oder Vollspaltenböden für Mastmunis und Mastschweine.

Für die Umsetzung fehlt es noch vielfach an Einsicht und Weitblick der Tierhalter. Dabei ist es offensichtlich: Nur wer das Tierwohl ins

Zentrum stellt, wird auch wirtschaftlich erfolgreich sein.

 

Weitere Antworten sind gesucht

Konsument(inn)en und innovative Tierhalter wollen weitere Verbesserungen in der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung.

Die Forschung geht weiter, insbesondere müssen Neuerungen auch praxistauglich sein. In diesem Sinne unterstützen wir gegenwärtig verschiedene Projekte in Zusammenarbeit mit Organisationen wie kagfreiland, Fibl oder anderen. Dabei geht es beispielsweise um

 

  • die Förderung der Ebermast
  • die Förderung der Gruppenhaltung von Kaninchen inkl. Klärung von Detailfragen bei der Fütterung.
  • Kampagnen gegen Käfig-Kaninchenfleisch in der Schweiz
  • Verbesserungen bei Laufställen für behorntes Milchvieh
  • die Förderung von Publikationen und Medien zur tiergerechten Haltung von Nutztieren

 

Seit 2007 betreiben wir zudem die Internetplattform ECCOFOOD. Sie ermöglicht es, mit unserer Kaufentscheidung auch ethisch verantwortungsbewusste Bauern, Händler und Gastronomen zu unterstützen. Schliesslich ist hier unser bisher einziges

Buchprojekt zum Thema in der landwirtschaftlichen Tierhaltung erschienen. Zukunftschance Tierwohl zeigt auf, wo die Missstände in der landwirtschaftlichen Produktion liegen und weist zugleich Produzenten und Konsumenten neue Wege.